Berlin

„Diabetes-Bedarf für 120 Tage auf See“. So steht es ganz oben auf dem vergilbten Zettel, anhand dessen ich schon zwei Mal meinen wasserdichten Diabetes-Koffer bestückt habe. Letztes Jahr bin ich mit meinem 50 Jahre alten Folkeboot TADORNA einhand bis nach St. Petersburg gesegelt, dreieinhalbtausend Meilen; diesen Sommer habe ich den nördlichsten Leuchtturm der Ostsee aufgesucht. Vor kurzem ist mein erstes Buch erschienen, ich halte Diavorträge und Lesungen, arbeite an einem Dokumentarfilm über den bottnischen Meerbusen, und TADORNA steht im Winterlager und wartet auf anstehende Reparaturen. Eigentlich könnte ich mich zurücklehnen und auf ein paar ruhige Festtage freuen.

Mir läuft ein leichter Schauer über den Rücken, die Zahlen verschwimmen vor meinen Augen – dann reiße ich mich zusammen, zücke den Bleistift und mache aus der zwei eine runde acht: 180 Tage. Ein halbes Jahr. 180 mal 5 macht neunhundert Messstreifen, plus Reserve, sowie mindestens drei Blutzucker-Messgeräte – falls eines unterwegs ausfällt oder verloren geht. 180 mal 30 macht 5400 Einheiten Langzeit-Insulin, und nochmal mindestens so viel normales für die Mahlzeiten. Dazu Pens, Stechhilfen, Nadeln, schnellwirkender Flüssigzucker und mehrere GlucaGen Hypo-Kits – man kann nie wissen.

Ich muss mich beeilen, denn schon in wenigen Tagen soll es losgehen. Dass ich tatsächlich dabei sein würde, weiß ich erst seit wenigen Tagen: Dabei als Stammcrew auf unserem Vereinsschiff WALROSS 4, für die Rückreise von Neuseeland nach Hamburg. Vor allem über meine Teilnahme an der ersten Etappe dieser Reise war vereinsintern viel diskutiert worden: Von Auckland nach Ushuaia, Feuerland, sind es rund 5500 Seemeilen (10.000 km), quer über den Südpazifik, durch die „Brüllenden 40er“ und „Schreienden 50er“, gefürchtet ob ihrer heftigen Stürme und gefährlich hohen Wellen – und am Ende Kap Hoorn, der Mount Everest der Segler. Und das mit einem Diabetiker an Bord?

Meine Diabetologin war zunächst ebenfalls alles andere als begeistert, und auch ich bin mir der Risiken durchaus bewusst: Wie wird mein Körper auf die extremen Anstrengungen, die niedrigen Temperaturen, den vom rotierenden Wachsystem bestimmten Tagesablauf, auf Schlafmangel und unregelmäßige Mahlzeiten reagieren? Was tun bei Seekrankheit? Wie schütze ich mich vor einer Unterzuckerung auf See? Und vor allem: Was, wenn doch etwas passiert? Unsere Route führt knapp nördlich der Eisberggrenze gen Westen, fernab jeder Insel oder Schifffahrtsroute und außer Reichweite jeglicher Hilfe von außen – wir werden auch im Notfall auf uns allein gestellt sein.

Den Ausschlag gab schließlich mein neues Accu-Chek Mobile. Ausgerüstet mit diesem Blutzucker-Messgerät konnte ich allen Seiten glaubhaft versichern, meinen Diabetes auch unter extremer Belastung und widrigen Bedingungen immer unter Kontrolle zu haben.

Mit freundlicher Unterstützung von Roche Diagnostics Deutschland.
Das Logbuch „Mit Accu-Chek Mobile rund Kap Hoorn“ erschien zuerst auf www.accu-chek-mobile.de