Abenteuer Diabetes

Ich bin sicher kein Vorzeigediabetiker. Mein HbA1c geht in Ordnung – aber er ist nicht unter 7. Ich hatte schon lange keine schwere Unterzuckerung mehr – aber Werte unter 60 versetzen mich auch nicht gleich in Panik. Und Ketoazidosen kenne ich zwar nur vom Erzählen – aber das mag daran liegen, dass ich auch bei 300 noch keinen Ketonstreifen anpisse. Ich bin Bastian: 34 Jahre alt, Segler, Autor und Gründer von „Abenteuer Diabetes“.

„Abenteuer Diabetes“ beruht auf Erfahrungen aus 15 abwechslungsreichen Jahren Leben mit Diabetes: Studium in Deutschland, mehrjährige Auslandsaufenthalte in Beirut und Damaskus, Arbeitsstationen als Nahostexperte in Berlin, Paris und New York – und zuletzt drei Sommer auf See: Einhand rund Ostsee, mit Tadorna nach Haparanda und 15.000 Meilen rund Kap Hoorn.

Segeln ist Abenteuer. Und für mich ist Segeln mehr als ein Hobby – es ist meine absolute Leidenschaft. Ich liebe das Gefühl von Freiheit, das sich einstellt sobald ich die Leinen löse, von Unabhängigkeit und Einfachheit, wenn ich mit meiner „kleinen Brandgans“ Tadorna unterwegs bin. Mit ihr lebe ich meinen großen Traum von Freiheit – jetzt und hier.

In meinen Logbüchern habe ich zwischen Längen- und Breitengraden, Kursen und Wetterberichten immer auch Blutzuckerwerte und –kurven, Insulinmengen und Mahlzeiten, besondere Vorkommnisse und offene Fragen notiert, genauso wie die Ausstattung meines orangenen, wasserdichten Diabetes-Koffers. Die Parallelen zwischen guter Seemannschaft und einem verantwortungsvollen Umgang mit Diabetes sind erstaunlich, motivieren und machen Mut! Und sie lassen sich mühelos auf den Alltag übertragen: Denn Diabetes ist Abenteuer – jeden Tag.

Die auf meinen Seereisen gesammelten Einsichten und Erfahrungen möchte ich mit „Abenteuer Diabetes“ teilen – in Vorträgen und Diskussionen, mit meinem Engagement für DiabetesDE, die Deutsche Diabetes-Hilfe und die DDH-M, in Zusammenarbeit mit meinen Partnern und Sponsoren und natürlich jetzt und hier – auf www.abenteuer-diabetes.de und auf Facebook: www.facebook.com/AbenteuerDiabetes. Und vielleicht kann ich dem ein oder anderen ein wenig dabei helfen, seinen eigenen Traum zu leben – nicht trotz, sondern mit Diabetes.

6 Gedanken zu „Abenteuer Diabetes

  1. Hallo Bastian,

    als leidenschaftliche „Mit“ Seglerin (zum offiziellen „Schein“ hat es leider noch nicht geklappt) bin ich immer wieder beim Segeln mit anderen Seglern unterwegs. Leider habe ich aufgrund meiner Diabetesdauer von inzwischen 36 Jahren und meiner „Unterzuckerwahrnehmungsstörung“ ein doch höheres Risiko zu tragen. Nichts desto trotz gebe ich meine Segelleidenschaft nicht auf! Auch wenn ich vor Ort meine Mitsegler oder Skipper intensiv informieren muss, damit diese mir im Notfall Hilfe geben können.
    Mein seit längerem bestehender Wunsch nach einer Atlantiküberquerung ist weiterhin präsent…aber auch aufgrund meiner Diabetes-Problematik habe ich mich noch nicht intensiver an das Thema herangetraut….nimmst Du eigentlich auch bezahlende und teilnehmende (=mithelfende) Gäste mit?

    Über eine Nachricht freue ich mich (Ich bin seit Jahren AccuChek Pumpenträgerin)

    Eva Schmidt aus Nürnberg

  2. Moin Bastian!

    Ich heisse Jan, bis nun 29 Jahre alt, habe seit 8 Jahren Diabetis (Typ 1), habe auch BWL studiert in Kiel, liebe das Segeln&Kiten (wobei ich seit Kind segel und Kite erst seit 5 Jahren), habe meine ersten 2 Jahre Arbeit hinter mir und werde/will mit meiner Freundin im August für ein Jahr auf Reise gehen/Auszeit nehmen. 🙂 Job ist bereits gekündigt :)) So ähnlich hast du es ja auch getan, wenn ich das richtig verstanden habe und es keine Sekunde bereut?! 🙂

    Auf dich aufmerksam geworden bin ich durch Herrn Wellbrock von Roche hier in Hamburg, dessen Adresse ich wiederum vom Deutschen Diabetikerbund bekommen habe. Er sagte mir ich solle dich einfach mal anmorsen, nun das tue ich hiermit. 🙂

    Wenn ich darf, würde ich gerne ein paar Fragen an dich loswerden, die vor allem Diabetis betreffen.
    1) Ich habe bisher keine Probleme gehabt mit meiner Diabetis in irgendeiner Form, bin mit Arved Fuchs nach Grönland gesegelt, viele Regatten mitgesegelt, mache mehrtägige Skitouren in Skandinavien im Winter, bin über die Alpen gewandert, Marathon gelaufen, Kite Sommer wie Winter….. fühle mich und denke auch ich bin relativ aktiv :))
    Jetzt auf unserer Jahresreise wird es mir trotzdem nahezu unmöglich seni alles mitzuschleppen an insulin und hilfsmitteln…. Zumal das Insulin sich nicht durchgehend gekühlt fraglich lange unversehrt bleiben wird.
    Deswegen die Frage an dich, wie machst du es…. reicht die Temp in der Bilge/Kühlung aus und hast Jahresvorrate mit oder hast du im Ausland dich versorgen müssen?! Und wenn dies funktioniert hat die 2. Frage,.. wie siehts mit Kostenübernahme aus, denn du wirst sicherlich auch nichts bei der GKV einreichen können, Auslandsreisekrankenversicherung übernimmt soetwas nicht….oder bist du privat versichert?!

    2) Wie ich eben versuchte zu erzählen gehen wir fur ein Jahr auf Reise und wollen dies möglichst per fuss, rad, schiff machen, also so unabh. vom Touristrom wie möglich 🙂 Unsere Idee ist mit Zelt und Co, in Skandinavien beginnend mit der Transsib nach China zu kommen, tibet, Nepal,,, NZL, AUS zu gelangen und von dort irgendwie nach Südamerika und wieder zurück. nach Germanien. Es wäre einfach grandios und unvergesslich, wenn man hierzu auf einem verlässlichen Schiff,Boot anheuern könnte als Hand und so einen Teil der Welt auf See zurücklegen könnte. Du hast ja auch einige Fahrten gemacht von NZL über Kap Hoorn gen Heimat, etc.
    Frage an dich: Wie hast du den Kontakt gefunden/hergestellt? Hast du eine Website hierfür, durch Freunde,…. wie könnten wir solch eine Gelegenheit evt. auch finden?! Kennst du evt. jemanden der gerade unterwegs ist und Mitsegler sucht/braucht?! Es wäre wirklcih fantastisch, wenn du uns unserem Traum ein klein wenig näher bringen könntest!! 🙂

    Ich danke dir hier bereits ganz herzlich fúr deine Hilfe, Mühe und Zeit!

    Würde mich/wir uns SEHR freuen von dir zu hören und deinen Ratschlägen.

    Herzlichen Dank!!!!

    Sportliche und viele Grüsse

    Jan

  3. Moin,

    danke für den Hinweis, dass man als Diabetiker auch Segeln kann. Bei mir wurde vor kurzem DM1 festgestellt und ich bin sowohl beruflich (Nauti. Offizier) als auch privat (Segeln und Tauchen) sehr eng mit dem Wasser verbunden. Ich muss mir daher zur Zeit noch überlegen wie es vorallem beruflich (aber auch privat) weitergeht. Vielleicht kannst du mir zumindest bei den Hobbies helfen. Wirst du außer in dem Buch „Raus ins Blaue“ noch mehr über deine Erfahrung als Diabeteiker an Bord eines Schiffes schreiben, kannst du mir weitere Tipps geben und wie könnte ich diese eventuell beruflich einbringen?

    Viele Grüße, auch an die See,

    Katrin

  4. Sehr geehrter Bastian Hauck, leider erst jetzt sind wir auf Ihre Homepage gestoßen: wir brauchen Sie!
    Am 8.9.2012 veranstalten wir wieder unser alle 2 Jahre stattfindendes Sommerfest/Diabetikertag für die bei uns im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg betreuten Familien mit Diabetes. Neben Seminaren, Industrieausstellung, Sport praktisch möchten wir den Familien, insbesondere den Jugendlichen, Ihre Erfahrungen mit Diabetes in besonderen Situationen vermitteln zum Anregen, Mut machen, Motivieren.
    Und dazu möchten wir Sie zu uns einladen in der großen Hoffnung, daß Sie zu dem Zeitpunkt an Land sind und Zeit für uns haben!

    Wer sind wir? Ein pädiatrisches Diabeteszentrum im Osten von Hamburg, stationäre und ambulante Betreuung, in der pädiatr. Diabetesschwerpunktpraxis sind ca. 500 Kinder und Jugendliche in ambulanter Langzeitbetreuung.
    Über eine kurzfristige Antwort freue ich mich!
    Mit herzlichen Grüßen, R. Lepler, 29.02.12

  5. Hallo Bastian,
    es war toll, dass du auf dem Diabetesfest am 8.9. in Hamburg warst. Es hat richtig Mut gemacht und es war ein toller Vortrag/Film
    Gitta und Annika

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